Ernährung

Durch eine gesunde Ernährung ist es möglich, eine Gefäßerkrankung günstig zu beeinflussen. Doch was genau ist eigentlich „gesunde Ernährung“ und worauf soll bei einer koronaren Herzerkrankung besonders geachtet werden?

Kaloriengerechte Ernährung

Unsere Nahrung enthält häufig mehr Kalorien als nötig. Führen Sie dem Körper nicht mehr Energie zu als er verbraucht. Besonders viele Kalorien sind in zucker- und fetthaltigen Speisen bzw. Getränken enthalten. Verzichten Sie daher soweit wie möglich auf Nahrungsmittel, wie Schokolade, Chips und andere Süßigkeiten, Butter, Limonade oder fettreiche Fleischwaren. Die Kalorienangabe einzelner Lebensmittel finden Sie auf der Nährwerttabelle unter dem Punkt „Brennwert“ (siehe Abbildung).

Quelle: www.wdr.de

Wie viele Kalorien braucht unser Körper?

Wie viel Energie unser Körper benötigt hängt von Alter, Geschlecht, Größe und Gewicht ab. Die "Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V." hat im Februar 2015 neue Referenzwerte für den Energieverbrauch veröffentlicht. Sie sind Richtwerte, die zur Orientierung dienen. Bei der Berechnung wurde für Erwachsene ein mittlerer Body Mass Index (BMI) von 22 zugrunde gelegt, das entspricht einer täglichen Energiezufuhr von 2.300 kcal für Männer und 1.800 kcal für Frauen im Alter von 25-50 Jahren bei geringer körperlicher Aktivität. Die unten angegebenen Werte (für Frauen) sind ein Auszug aus der Referenztabelle, die Sie hier abrufen können.

Kilokalorienbedarf pro Tag
AlterKcal pro Tag bei sitzender Arbeit (PAL-Wert 1,4 z.B. Büroangestellte und wenig Freizeitaktivität)Kcal pro Tag
bei gehender und stehender Arbeit (PAL-Wert 1,8 z.B. Hausfrauen, Verkäuferinnen)
25-5018002400
51-6417002200
65 u. älter17002100

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE)


Ballaststoffreiche Ernährung

Ballaststoffe sind ausschließlich in pflanzlichen Produkten enthalten, insbesondere in Vollkorn-produkten, Hülsenfrüchten, Gemüse, Salaten, Sprossen und Obst. Essen Sie mehr Vollkornprodukte und versuchen Sie über den Tag verteilt viel Salat und Gemüse zu essen. Eine ballaststoffreiche Ernährung hat auch einen positiven Einfluss auf den Blutzucker und den Cholesterinspiegel.

Fettnormalisierte Ernährung

Fett ist nicht gleich Fett. „Schlechte“ Fette sind die sog. gesättigten Fettsäuren. Sie kommen überwiegend in Fetten tierischen Ursprungs vor (z.B. in Butter, Käse, Sahne, Schmalz, Fleisch- und Wurstwaren). Beachten Sie, dass auch viele andere Nahrungsmittel diese „schlechten“ Fette enthalten. Etliche fetthaltige Speisen sind als solche auf den ersten Blick nicht zu erkennen (besonders bei Backwaren). Dies gilt z.B. für Kuchen, Kekse oder auch Schokolade. Die „guten Fette“, sog. ungesättigte Fettsäuren, sind überwiegend in pflanzlichen Produkten enthalten. Besonders wertvoll sind die mehrfach ungesättigten Fettsäuren, zu denen auch die Omega-3-Fettsäuren gehören. Omega-3-Fettsäuren sind z. B. enthalten in Lein-, Walnuss- und Rapsöl sowie in Meeresfischen wie Lachs, Sardinen und Makrelen. Daher: Vermeiden Sie besonders fettreiches Fleisch. Essen Sie oft Fisch. Greifen Sie beim Kochen und Backen zu pflanzlichen Fetten, wie Sonnenblumen-, Oliven-, Raps-, Walnuss- oder Leinöl. Oft gibt es eine wohlschmeckende pflanzliche Alternative zu tierischen Produkten (z.B. Sojasahne). Ein Blick auf die Nährwerttabelle und das Wissen um das richtige Maß helfen beim Gang durch die Lebensmittelregale.

Eingeschränkte Kochsalzaufnahme (bei Bluthochdruck)

Wer sparsam mit Kochsalz umgeht, kann seinen Blutdruck senken. Verzichten Sie deshalb auf das Nach­salzen bei Tisch. Vermeiden Sie kochsalzreiche Lebensmittel (Fertiggerichte, Pökelwaren, Wurst, Schinken, Käse, Flüssiggewürze, Salzgebäck).

Unser Tipp

Besonders die Mittelmeerküche, aber auch die asiatische Küche, hat viele Rezepte, die zu einer gesunden Ernährung beitragen. Eine Auswahl gesunder und leckerer Rezepte finden Sie hier.

Alkoholkonsum: Am besten null Promille

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) hat ein neues Positionspapier veröffentlicht, das Daten zum Alkoholkonsum und dessen Folgen auf die Gesundheit zusammenfasst. Demnach gibt es keine potentiell gesundheitsfördernde und sichere Alkoholmenge für einen unbedenklichen Konsum. Die DGE empfiehlt daher, auf alkoholische Getränke zu verzichten. Wer dennoch alkoholische Getränke konsumiert, soll v. a. hohe Alkoholmengen vermeiden. 

Die Empfehlung für einen risikoarmen Alkoholkonsum lautet:

Für gesunde, nicht schwangere oder stillende Erwachsene wird ein Alkoholkonsum von 1 bis 2 alkoholischen Getränken pro Woche (< 27 g Alkohol/Woche) als risikoarm angesehen.

Das entspricht pro Woche:
1-2 kleine Flaschen Bier (Alkoholgehalt 5 % vol) oder
1-2 kleine Gläser Wein (Alkoholgehalt 12 % vol) oder
2-4 Gläser à 0,02 L Spirituosen (Alkoholgehalt 38 % vol).

Bedenken Sie auch, dass Alkohol reichlich Kalorien enthält.  

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE)

Letzte Änderung: 21.09.2024 Drucken