Berichte zu ausgewählten Studienergebnissen aus der Region Berlin-Brandenburg


Das QS-Notfall Projekt hatte zum Ziel, die Akut-Versorgung von Herzinfarktpatient:innen in Berlin und zwei Brandenburger Landkreisen (Havelland und Oberhavel) zu verbessern. Das Projekt wurde über drei Jahre (1.3.2017 bis 29.2.2020) vom Innovationsfonds beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) gefördert. Den Ergebnisbericht vom 16. März 2021 finden Sie hier.

In Brandenburg gibt es für 29.904 Einwohner eine Kardiologin / einen Kardiologen (Stichtag 31.12.2018). Am ungünstigsten ist das Verhältnis in Thüringen (40.437 Einwohner pro Kardiologin/Kardiologen), während Berlin mit 25.137 Einwohnern pro Kardiologin/Kardiologen eine vergleichsweise gute Versorgungsdichte aufweist.

(Quelle: Deutscher Herzbericht 2019)

In den Krankenhäusern der Region Berlin-Brandenburg wurden im Jahr 2016 mehr Patienten wegen einer Erkrankung des Kreislaufsystems behandelt als in den Jahren zuvor. Mit 16.811 Behandlungsfällen in Berlin und 16.050 Fällen in Brandenburg war die Herzinsuffizienz der häufigste Behandlungsanlass bei vollstationären Aufenthalten im Krankenhaus, gefolgt von Vorhofflimmern und Vorhofflattern (13.260 Fälle in Berlin und 10.489 in Brandenburg).

(Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Pressemitteilung vom 6. Dezember 2017)

Der Deutsche Herzbericht 2015 weist in einer Übersicht der Morbiditätsziffern des akuten Herzinfarktes im Jahr 2013 für das Land Brandenburg weiterhin eine hohe Morbidität (293 Patienten pro 100.000 Einwohner) und für Berlin eine geringe Morbidität (231 Patienten pro 100.000 Einwohner) aus. Zu den Ursachen für die beobachteten Unterschiede werden Einflussfaktoren wie Bildungsstand, Altersstruktur, Ärztedichte, Gesundheitsbewusstsein sowie regionales diagnostisches und therapeutisches Angebot diskutiert.

Quellen: Deutscher Herzbericht 2015 und Deutsches Ärzteblatt vom 5. Februar 2016

Die Fehlzeiten wegen Herz-Kreislauferkrankungen sind in den neuen Bundesländern deutlich höher als in den alten. Während in Hamburg und Baden-Württemberg im Jahr 2013 bei den Versicherten der BKK durchschnittlich ein halber AU-Tag attestiert wurde, waren es in Sachsen-Anhalt 1,2 AU-Tage, in Thüringen 1,1 AU-Tage und in Brandenburg ebenfalls 1,1 AU-Tage.

Auch der regionale Vergleich der Arzneimittelverordnungen zeigt für einige ATC-Gruppen deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern. Für Herz-Kreislaufmedikamente findet sich das größte Verordnungsvolumen mit 319 DDD (definierte Tagesdosen) je BKK-Versicherten in Sachsen-Anhalt, gefolgt von Sachsen (285 DDD), Mecklenburg-Vorpommern (264 DDD) und Brandenburg (254 DDD). Die wenigsten Tagesdosen wurden in Baden-Württemberg (150 DDD) und Bayern (163 DDD) verordnet.

Quelle: BKK Gesundheitsreport 2014

Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK), Christian Hamm, sagte auf der DGK-Herbsttagung 2013, dass die Herzinfarktmortalität in den neuen Bundesländern höher sei als in den alten. So ist die Wahrscheinlichkeit, an einem Herzinfarkt zu sterben, in Brandenburg fast doppelt so hoch wie in Berlin. Die Ursache dafür sei unklar, ein Grund könnte die unterschiedliche Versorgung sein. Den Artikel finden Sie hier

Quelle: Deutsches Ärzteblatt vom 10. Oktober 2013

Letzte Änderung: 29.09.2022 Drucken